Die Pathologie stellt, neben Radiologie, Chirurgie und Strahlentherapie, einen Bestandteil des interdisziplinären Managementkonzeptes des Mammakarzinoms dar.
Die Untersuchung von Mammaexzisaten ist eine der häufigsten Aufgaben für den Pathologen.
Neue Aufgaben für den Pathologen:
zusätzlich zur Dignitätsbestimmung Aussagen zum Risiko und zur Wahl der geeigneten Therapie
Nachweis bzw. Ausschluss eines histologischen Korrelats zur Mammografie (Mikrokalk)
metrische Bestimmung makroskopisch nicht abgrenzbarer invasiver oder intraduktaler Karzinome
Untersuchung der Resektionsränder (RR) bzw. der Abstände des Tumors dazu
Nachweis etwaiger multifokaler Tumore
Der Modus der pathologischen Untersuchung muss also eine hohe Wahrscheinlichkeit der Entdeckung auch sehr kleiner Läsionen bieten und zugleich Aussagen über räumliche Verhältnisse im Exzisat erlauben (Art, Ausmaß und Ausbreitung der intraduktalen Komponente).
Diagnostische Möglichkeiten:
a) Aspirationszytologie:
Ziele: Knoten, Verdichtungen, Zysten, mammographisch suspekte Herde
Aussagen: gutartiger Tumor, benigne Epithelkomplexe, Zysteninhalt, maligne Zellen (keine Unterscheidung zwischen nicht-invasiv und invasiv möglich!)
b) Stanzbiopsien:
Ziele: Knoten, Verdichtungen, mammographisch suspekte Areale (Mikrokalzifikationen)
Aussagen (je nach Repräsentanz): Mastopathie, Adenose, benigner Tumor, CLIS, DCIS, invasiver Tumor
Grading der malignen Läsion eingeschränkt möglich, Rezeptorbestimmung (ER, PR, Her2/neu)
auch in Form einer Schnellschnitt-Untersuchung